Kennst du das? Du musst immer wieder nach Hause fahren und schauen ob die Tür abgeschlossen ist, oder du wirst fast wahnsinnig, wenn du keine Gelegenheit hast, die Hände zu waschen. Wenn dies so häufig auftaucht, dass es dich ernsthaft beeinträchtigt, nennt man es Zwang oder Zwangsstörung.

Zwangsstörungen sind zwanghafte Verhaltensweisen, die wir immer und immer wiederholen müssen, auch wenn das unser Leben stark beeinträchtigt.

Vielen Zwangsstörungen liegen innere Konflikte zugrunde, die wir mit dem zwanghaften Handeln überspielen wollen, oder auch schwere Erfahrungen in der Kindheit, seien es konkrete Traumata oder eine generell rigide Erziehung.

Manche leben in ihrem Zwang auch ein Problem aus, das sie eigentlich gar nicht selbst haben, sondern das zu einem der Vorfahren gehört.

Sehr häufig gelingt die Heilung allerdings besonders schnell, wenn wir in das Leben zurück gehen, in dem das Thema dieser Zwangsstörung seinen Anfang genommen hat.

Ich hatte beispielsweise eine Klientin, die regelmäßig zu spät zur Arbeit kam und auch zwischendurch immer wieder heimfuhr, weil sie panische Angst hatte, dass sie den Herd angelassen haben könnte. In der Rückführung kam sie in ein Leben, in dem sie als Kind am Ofen gespielt hatte und dann ins Freie gelaufen hatte, ohne sich um die brennenden Stöckchen auf dem Fußboden zu kümmern. Das Haus war abgebrannt und die kranke Mutter, die im Bett gelegen hatte, war ums Leben gekommen.

Wenn man ein solches früheres Leben hat, genügt im Hier und Jetzt eine einzige Bemerkung wie z. B. „denk auch an den Herd, man weiß ja nie“, und die Erinnerung an dieses Leben wird wieder wach.

Mit einer Rückführung können wir die Anteile von damals, die wir heute immer noch mechanisch wiederholen, an ihren Platz setzen und im früheren Leben lassen. Dies wird von den Klienten häufig als tiefe Befreiung empfunden.